3. Juli 2022
Am 10. Ausbildungswochenende stand Samstag zuerst der Unterricht von 9.00-18.00 Uhr an und um 23.45 Uhr die 12 Stunden Meditation. Vorbereitend darauf startete ich mit einer fastenähnlichen Aufgabe. Die Kurzversion: 1 Woche zuvor, Freitag beginnend, keinen Kaffee, Alkohol oder Zucker mehr konsumieren, dann kein Brot mehr, kein Obst, kein rohes Gemüse. 2 Tage nur Eintöpfe und Donnerstag, Freitag und Samstag viel Wasser, Tee und Brühe. Bevor wir aber in die Meditation starteten stand am Samstag dann die 1. richtige Prüfungssituation, in Form des Anleitens einer kompletten Shivanda Yogastunde, an. Ich hätte nie gedacht das, ohne etwas im Magen, überhaupt hinzubekommen. Daran sieht man mal wieder, wie uns der Kopf und die ständig plappernden Gedanken im Weg stehen. Wir waren an diesem Wochenende nur zu viert und hatten alle verschiedene Lehrvorführungen als Hausaufgabe. Ashtanga Vinyasa Yogastunde (1,5 Stunden), Power Yogastunde (1,5 Stunden). Shivananda Yogastunde (1 Stunde). Nach dem Unterricht, um ca. 18.00 Uhr, fuhr ich nach Hause und da wartete die komplette Darmentleerung, Shank Prakshalana mittels Bittersalz auf mich, um dann komplett entleert in die 12 Stunden Meditation zu starten. Das war mein 1. Mal und definitiv eine Erfahrung :) Wenn Du Dich jetzt fragst WARUM das Ganze??? Weil der Körper nach der kompletten Entleerung und damit verbundenen Reinigung des gesamten Magen-Darmtraktes nicht mehr mit verdauen beschäftigt ist, sondern den Fokus auf die Meditation legt. Zur Erklärung was das eigentlich ist dieses Shankprakshalana. Es ist ein Vorgang, bei dem der ganze Darmtrakt vom Magen bis zum Enddarm gespült, gereinigt und entspannt wird. Es besteht aus 3 Sets Wasser mit Bittersalz oder Glaubersalz trinken und speziellen, den Verdauungstrakt anregenden, Yogaübungen. Du trinkst das erste Glas warmes Wasser mit Bittersalz oder auch Glaubersalz und ca.1-2 Minuten später startest Du mit den Yogaübungen. Zwischen des Set´s ein paar Minuten Pause und der Gang zur Toilette, im Idealfall. Dieser Ablauf wird solange wiederholt, bis nur noch klares Wasser ausgeschieden wird. Es ist ein ziemlich anstrengender Prozess für den Körper und der Kopf sagt die ganze Zeit, " was soll das denn, jetzt hör mal auf, das geht auch ohne diese Prozedur!!!" Und es braucht eine ordentliche Portion Disziplin das ganze trotzdem durchzuziehen. Danach versuchte ich noch etwas zu schlafen und ging um 19.30 Uhr ins Bett. Um 23.00 Uhr klingelte der Wecker und los ging es zur Meditation. Ich hatte so gar keine Vorstellung wie das ablaufen würde, ob ich es überhaupt aushalte oder einschlafen würde. Zuerst starteten wir mit einem Bodyscan, danach folgte die Chakren Meditation. Mit ihr soll die Kundalini aktiviert werden, die dann den Rücken durch Sushumna Nadi (Zentrale Energieleitbahn) hinaufsteigt um die einzelnen Chakren zu öffnen, Blockaden (die sogenannten Granthis) zu durchstoßen und aufzulösen, sodass die Lebensernergie (Prana) besser fließen kann. So die Theorie, aber in der Praxis nicht mit einer einzigen Chakren Meditation realisierbar :) Fließt die Kundalini dann durch ein Chakra, entsteht ein Ton, das Mantra, auch BIJA Mantra genannt. Jedes Chakra hat einen eigenen Ton und eine spezifische Farbe. Das Wurzel Chakra - Muhadhara Chakra hat den Ton LAM und die Farbe ROT Das Sakral Chakra- Sakral Svadisthana Chakra hat den Ton VAM und die Farbe ORANGE Das Solarplexus Chakra- Manipura Chakra hat den Ton RAM und die Farbe GELB Das Herz Chakra -Anahata Chakra hat den Ton YAM und die Farbe GRÜN Das Hals Chakra - Vishuddha Chakra hat den Ton HAM und die Farbe HELLBLAU Das Stirn Chakra- Ajna Chakra hat den Ton OM und die Farbe DUNKELBLAU Das Kronen Chakra - Sahasrara Chakra hat KEINEN Ton ( Stille) und die Farbe WEISS Anschliessend folgten noch eine Transzendale Meditaion, eine Tanzmeditation und abschliessend eine Mettameditation. Als wir dann die 12 Stunden geschafft hatten, war ich erstaunt, nur einmal eingeschlafen zu sein für ca.eine Stunde. Denn die ganze Zeit im Schneider-oder Fersensitz ist unrealistisch. Das hat keiner von uns ausgehalten. Also legst Du dich irgendwann doch hin und schläfst ein. Sonntag Abend dann, ich begann wieder leicht verdauliches zu essen ( Kitchari) und plötzlich, Zack war es vorbei mit der Disziplin und der Heißhunger auf Zucker überrollte mich. Ich hatte durch diese intensive Woche fast 4 Kg abgenommen und das ist bei meiner Statue extrem viel und nicht schön. Also musste ich das Defizit schnell wieder ausgleichen. Und wie geht das am aller schnellsten???? Mit Zucker..... Ich könnte mich so ärgern, aber es hilft nix, nun muss ich schauen wie ich den wieder los werde. Denn ich merke diese Zucker Eskalation in meinen Gelenken. Ich werde die Zeit im Sommerurlaub nutzen und einfach 2 Tage entgiften um dann danach vernünftig aufzubauen. Aber auch das gehört zum Yoga dazu. Es ist Transformationsprozess und da darf es auch Rückschläge geben. Das ist mir bewusst und ich kann es ändern. In diesem Sinne, Namasté Anja